The Fate of Polystylism
The ›Orchestral Shift‹ and the ›Redefinition of Sonic Hierarchies‹ in Recorded Video Game Music
DOI:
https://doi.org/10.59056/kbzf.2025.19.p136-154Schlagworte:
video games, polystylism, technological affordances, Videospiele, Polystilistik, technologische HandlungsspielräumeAbstract
During the 1990s, with the advent of the CD-ROM, video game consoles became capable not only of synthesizing music on board or assembling it from compressed samples in real time, but also of playing entirely prerecorded music directly from the game’s physical medium. This meant that video game music could now be produced like any other kind of music and played back during gameplay without substantial alteration. But what happens to music when the compositional affordances change so radically? In this article, I focus on this crucial shift in the history of video game composition, and particularly on the ways in which the use of eclectic and polystylistic approaches have undergone multiple metamorphic processes. To do so, I examine examples spanning the period of my inquiry, from single games reissued with remastered music using new technologies to entire franchises that transformed their musical aesthetic as a result of those technologies and their newly afforded possibilities. In particular, I explore two processes – what I call the “orchestral shift” and the “redefinition of sonic hierarchies” – in relation to mainstream film scoring techniques and the new ludomusical affordances.
Mit dem Aufkommen der CD-ROM in den 1990er Jahren eröffnete sich für Videospielkonsolen eine neue Ära: Erstmals konnten sie nicht nur intern synthetisierte Musik oder in Echtzeit aus komprimierten Samples erzeugte Klänge wiedergeben, sondern auch vollständig vorab aufgezeichnete Musik direkt vom physischen Speichermedium abspielen. Damit wurde es möglich, Musik für Videospiele in derselben Qualität und auf ähnliche Weise zu produzieren wie in anderen medialen Kontexten – und nahezu unverändert in das Spielerlebnis zu integrieren. Doch wie beeinflusst eine derart grundlegende Veränderung der technischen und kompositorischen Rahmenbedingungen die Musik selbst? Dieser Artikel widmet sich dem zentralen Umbruch in der Geschichte der Videospielkomposition und richtet den Fokus insbesondere auf die vielfältigen Transformationen eklektischer und polystilistischer Ansätze im Zuge dieser Entwicklung. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus dem gesamten Untersuchungszeitraum – darunter sowohl Remaster-Versionen einzelner Spiele mit neu produzierter Musik als auch ganze Franchises, die ihre klangästhetische Identität im Zuge technischer Neuerungen grundlegend verändert haben – werden diese Prozesse beleuchtet. Im Zentrum der Analyse stehen zwei Phänomene, die ich als „orchestralen Wandel“ und „Neudefinition klanglicher Hierarchien“ bezeichne. Beide werden im Kontext filmischer Kompositionstechniken sowie im Hinblick auf die neuen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten der Ludomusik untersucht.
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